Schutzpatronin Heilige Barbara

Geschichte

Es war einmal vor sehr sehr langer Zeit ...

Um ca. 1400, zur Zeit des Goldbergbaues im Gasteinertal, bestand schon eine Knappen Musik. Anlässlich der Hochzeit des in Diensten von Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach stehenden Oberbergmeister von ganz Gastein Erasmus Weitmoser mit der Gewerkentochter Berta Zotten von Bärneck im Jahre 1498 musizierten zur Unterhaltung der Hochzeitsgesellschaft Knappen vom Radhausberg.

 

1631

Im Jahre 1631 kam Herzog Albrecht von Bayern mit seiner Gemahlin nach Gastein. Ihm zu Ehren führten die Knappen in Hof zu Gastein beim Gastwirt Caspar Rendl den Schwerttanz in Beisein einer Musik auf und erhielten dafür eine Belohnung von 10 Talern.

 

1665

Auszug aus einer Kurrechnung aus dem Stiftsarchiv von Tassilo Lehner - Benediktinerpater des Stiftes Kremsmünster:

Rechnung des Straubingerwirtes an den Stiftsabt Placidus Buechauer vom 30.Mai 1665:  ........für Aufspielen und Singen der Knappen aus der Böckh 10 Kr. und 15 Kr. und 20 Kr.verehrt..... (Badeblatt Nr.27 v.7.8.1966)

 

1768

Eine " Knappen Musik " wird schon im Jahre 1768 erwähnt, in welchem Jahr sie am 8. September das Hauptfest der Knappen - Bruderschaft musikalisch verschönt. Diese " Knappen Musik " spielt damals an den hohen Festtagen des Kirchenjahres bei den Hochämtern. Daher wären im Grunde genommen 1922 und 1925 eine Wieder-Begründung der Knappenmusik.        (Prof. Fritz Gruber, Mosaiksteine)

 

1847

Bei den Bergleuten wurde Tanz und Musik schon immer gepflegt - die Chronik berichtet auch, dass bei der Einweihung des Kaiser Franz Denkmal in Hofgastein am 15. August 1847 in Anwesenheit des schon schwerkranken Erzbischof Ladislaus Pyrker 130 Mann der Knappschaft von Böckstein samt Musikchor aufmarschierte. Die Festansprache hielt der Kreishauptmann Graf Chorinsky.

 

1922

Am 10. November 1922 wurde vom Werksbediensteten der "2.Gewerkschaft Rathausberg" Herrn Josef Frohnwieser bei der Landesregierung ein Antrag zwecks Gründung des

"Arbeitermusikvereins Glückauf! Böckstein der Gewerkschaft Rathausberg"

eingereicht. Diesem Antrag wurde am 28. November 1922 stattgegeben.

Aus den Statuten geht unter anderem folgendes hervor:

  • ausübende Mitglieder, Musiker und zahlende Mitglieder sind verpflichtet, die festgesetzten Beiträge zu leisten, welche bei den Werksbediensteten durch die Lohnverrechnung in jeder Lohnperiode zum Abzug gebracht werden. Jedes Mitglied muss den Betrag für 6 Wochen einbezahlt haben um auf eine Begräbnismusik Anspruch zu erheben. Bei Ernennung von Ehrenmitglieder ist es nicht relevant ob man beim Werk beschäftigt ist oder nicht.

Die Einschreibgebühr betrug 100 Kronen und der Mitgliedsbeitrag pro Woche 200 Kronen.

(Nicht viel, wenn man bedenkt, das die Inflation so groß gewesen ist, das im Folgejahr 1923 eine Tageszeitung 1000 Kronen gekostet hat.)

Der Musikverein "Glückauf!" der Gewerkschaft Rathausberg in Böckstein hat den Zweck eine eigene Werksmusik zu gründen.

 

1923-1924

Nach etwa einem Jahr gab es unter den Musikern so große Diskrepanzen das sich der "Arbeitermusikverein Glückauf! " auflöste und in die neu gegründete Eisenbahnermusikkapelle Anlauftal aufging. (Gründungsmitglieder unter anderem Josef Kettl - B-Bass aus Oberösterreich und Gottfried Fuchs - Klarinette und Flügelhorn aus Waidhofen/Ybbs )Das Inventar (Instrumente und Noten) wurden mitübernommen.

Auch dieser Eisenbahnermusikkapelle war kein langes Leben gegönnt. 1924 kam es zur vollständigen Auflösung. Musikinstrumente und Noten wurden verkauft - unter anderem an die Ortsmusik Schwarzach (Noten, B-Bass und ein Euphonium).

 

1925

Im Jahr darauf - 1925 - kam es dann zur Gründung der "Knappenmusikkapelle Radhausberg-Böckstein-Gemeinde Badgastein" unter dem Böcksteiner Holz- und Kohlenhändler Johann Steinbacher, der auch klugerweise in den Statuten unter § 15 festschreiben ließ,das im Falle einer Auflösung des Vereines das Vereinsvermögen ( Instrumente, Noten, Bargeld und Inventar) der Gemeinde Bad Gastein zur Aufbewahrung mit der Bestimmung übergeben wird ,bei einem neu gründenden Musikvereines der Katastralgemeinde Böckstein diese wieder auszufolgen.

 

Spruch des Berggeistes

 

Is Tram oda is Wirklichkeit ?

Bin i aufg´wocht hiatzt zua rechtn Zeit ?

Die Knappen hör i, schiassn, homman und bohrn,

san de Berg wieda lebendig woan ?

Lebt´s Goid wieda, toan unsre Schätz sich wieda auf ?

Herrgott !  Loss Woahrheit sein !

Glück Auf !   Glück Auf !

(von Herrn Rudi Holly - Badbruck)

 

 

Da der jetzige Stand dieser Chronik sicher bei weitem nicht vollständig ist werde ich mich weiter um eine ständige Aktuallisierung bemühen wobei ich auf Mithilfe der Bevölkerung sehr dankbar bin.  Joachim Gasser